Kosten für den Businessplan erheben
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Andreas Schweyer

Betriebswirtschaft, Marketing, Finanzwesen

Finanzplan erstellen

Übersicht

Finanzplan erstellen. Zunächst musst du Kosten und Erträge erheben. Dies ist die Grundlage für die Finanzplanung. So erstellst du einen Finanzplan. Neben den Kosten musst du auch die Erträge im Businessplan erheben. Dies ist die Grundlage für die spätere Finanzplanung.

Ertragsplanung für den Finanzplan erstellen

Beginne damit, die Absätze deiner Produkte oder Dienstleistungen zu prognostizieren. Um einen Anhaltspunkt zu bekommen, kannst du beispielsweise historische Verkaufsdaten, Marktanalysen oder interne Zielvorgaben verwenden.

Hilfreich sind Jahresabschlüsse von Unternehmen, die in der gleichen Branche tätig sind. Diesbezügliche Informationen kannst du gegebenenfalls in anonymisierter Form von Steuerberatern und Treuhändern erhalten.

Wenn du ein neues Produkt einführen möchtest, kannst du historische Daten ähnlicher Produkte verwenden, um eine erste Schätzung des zu erwartenden Umsatzes abzuleiten. Darüber hinaus kannst du Informationen über den Markt, die Wettbewerber und die Zielgruppe nutzen, um realistische Annahmen über den Absatz und den Preis des Produkts zu treffen.

Je nach Branche kannst du durch eine gründliche Beobachtung von Wettbewerbern etwaige Rückschlüsse auf Umsätze ziehen. Beispielsweise indem du Kundenzählungen durchführst. Diese Form der Datenerhebung funktioniert sehr gut in Branchen wie z.B. Einzelhandel und Gastronomie.

Sprich auch mit Branchenkennern und Branchenverbänden, um beispielsweise herauszufinden, wann umsatzstarke und umsatzschwache Perioden sind und welche Faktoren sich auf den Umsatz auswirken. Im Dienstleistungsbereich kannst du einfach auf Basis der wöchentlichen Auslastung eine entsprechende Schätzung vornehmen und diese auf das Jahr hochrechen.

Variable Kosten für den Finanzplan ermitteln

Nachdem die Umsatzplanung erstellt wurde, ist die Planung der variablen Kosten der nächste Schritt, um zu berechnen was die Beschaffung der notwendigen Roh-, Hilfs-, und Betriebsstoffe kostet. Überprüfe die Umsatzprognosen und analysiere, welche Materialien und Dienstleistungen für die Erbringung der geplanten Leistungen benötigt werden.

Die variablen Kosten können sein:

  • Kosten für Handelswaren
  • Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
  • Kosten für Drittleistungen

Kostenermittlung für Handelswaren, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

Basierend auf der Umsatzprognose und dem aktuellen Lagerbestand ermittelst du den Bedarf für den geplanten Zeitraum. Berechne die benötigten Mengen/Leistungen pro Einheit oder als prozentualen Anteil vom Umsatz.

Besonderheit bei der Warenplanung

Stelle sicher, dass genügend Waren zur Verfügung stehen, um die geplante Produktion oder den Verkauf abzudecken. Erstelle einen Beschaffungsplan, um die Beschaffung der benötigten Materialien periodisch zu ordnen. Berücksichtige dabei die Lieferzeiten der Lieferanten und stelle sicher, dass die Materialien rechtzeitig verfügbar sind, um die Produktion oder den Verkauf gemäss der Umsatzplanung zu ermöglichen. Kontaktiere gegebenenfalls Lieferanten, um Verfügbarkeit und Lieferzeiten abzustimmen.

Personalplanung für den Finanzplan erstellen

Bei der Personalplanung ermittelst du den Personalbedarf für dein Unternehmen. Analysieren die Geschäftsprozesse und die zu erwartenden Arbeitsaufwendungen, um den zukünftigen Personalbedarf abzuschätzen. Berücksichtige dabei auch Faktoren wie Urlaub, Krankheit und Unternehmenswachstum.

Bestimme die erforderlichen Qualifikationen, Fähigkeiten und Kompetenzen für jede Position oder Funktion. Entwickele einen Zeitplan zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter und schätzen die Kosten für die jeweiligen Mitarbeiter, einschliesslich Gehälter, Sozialleistungen und Sondervergütungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, ein.

Lohnnebenkosten wie Beiträge zu AHV/IV/EO, Arbeitslosenversicherung und Pensionskasse betragen in der Schweiz ca. 12-20% vom Bruttolohn. Diese Kosten variieren je nach Kanton, Branche, Art und Grösse des Unternehmens sowie Lohn und Alter der Arbeitnehmenden. Wenn du dir nicht sicher bist oder die Kosten nicht konkret ermitteln kannst, rechnest du pauschal mit 15% Lohnnebenkosten.

Betriebskostenplanung (Fixkosten) für den Finanzplan erstellen

Bei der Betriebskostenplanung geht es darum, die erwarteten Kosten und Ausgaben für das Unternehmen zu planen. In der Regel handelt es sich hier um Fixkosten. Also Kosten die nicht in Abhängigkeit zur Produktionsmenge anfallen. Identifiziere und erfasse alle relevanten Kostenkategorien, die bei deinem Geschäftsbetrieb anfallen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Miet- und Nebenkosten
  • Personal- und Lohnkosten
  • Marketing- und Werbekosten
  • Versicherungen
  • Büromaterial
  • Kommunikation
  • Transport
  • Wartung und Reparaturen
  • Lizenzkosten für Software
  • Hosting für die Webseite
  • Agenturkosten für Marketing
  • IT-Unterstützung
  • Buchhaltung und Jahresabschlusskosten
  • Sonstige Kosten wie: Rechtsberatung, Reisekosten, Portokosten sowie andere betriebsspezifische Kosten.

Zur genaueren Einschätzung kannst du dir Offerten einholen, um eine fundierte Basis für die Kostenermittlung zu haben.

Diese Checkliste hilft dabei Betriebskosten zu identifizieren.

Checkliste – Betriebskosten

Investitionsplanung für den Finanzplan erstellen

Um die Betriebsbereitschaft herzustellen, musst du wahrscheinlich in Betriebsgüter investieren, die zur Produktion oder Leistungserbringung benötigt werden. Bestimme, welche Art von Investitionen erforderlich sind.

Erstelle eine Liste mit den Investitionsgütern, deren Anschaffungszeitpunkt und Anschaffungspreis. Berücksichtige dabei die finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Es muss insbesondere am Anfang nicht immer das teuerste und Beste Equipment sein.

Diese Checkliste hilft dabei Investitionsgüter zu identifizieren

Checkliste – Bewegliche Sachanlagen

Bilanz

Die Bilanz im Businessplan stellt eine prognostizierte Version der finanziellen Position eines Unternehmens zu bestimmten Zeitpunkten in der Zukunft dar. Ihre Erstellung basiert auf den vorhergehenden Annahmen. Wichtige Aspekte bei der Ausarbeitung einer Planbilanz sind die sorgfältige Festlegung der zeitlichen Dimension, typischerweise für die nächsten 3-5 Jahre.

Die Planbilanz berücksichtigt den Kapitalbedarf des Unternehmens für den gesamten Prognosezeitraum, einschliesslich Anfangsinvestitionen und laufender Betriebskosten. Dabei werden die erwarteten Aktiva, wie langfristige Vermögenswerte (z. B. Anlagen und Ausrüstung) und kurzfristige Vermögenswerte (z. B. Vorräte und Forderungen), sowie die geplanten Verbindlichkeiten, wie Darlehen und Verpflichtungen gegenüber Lieferanten, berücksichtigt. Das Eigenkapital wird als Differenz zwischen den Aktiva und den Verbindlichkeiten berechnet.

Gliederung Bilanz

Die Bilanz ist in der Regel in zwei Hauptteile gegliedert, nämlich die Aktivseite (auch Anlagenseite genannt) und die Passivseite (auch Kapitalseite genannt). Diese Gliederung ist standardisiert und wird von Unternehmen weltweit verwendet.

I. Aktivseite (Anlagenseite):

Die Aktivseite zeigt die Vermögenswerte des Unternehmens, die entweder langfristig oder kurzfristig gehalten werden.

  1. Umlaufvermögen:
    a. flüssige Mittel und kurzfristig gehaltene Aktiven mit
    Börsenkurs,
    b. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
    c. übrige kurzfristige Forderungen,
    d. Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen,
    e. aktive Rechnungsabgrenzungen;
  2. Anlagevermögen:
    a. Finanzanlagen,
    b. Beteiligungen,
    c. Sachanlagen,
    d. immaterielle Werte,
    e. nicht einbezahltes Grund-,Gesellschafter-, oder Stiftungskapital

II. Passivseite (Kapitalseite):

Die Passivseite zeigt die Herkunft des Kapitals, das zur Finanzierung der Aktivseite verwendet wurde. Sie ist in Eigenkapital und Fremdkapital unterteilt.

  1. kurzfristiges Fremdkapital:
    a. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
    b. kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten,
    c. übrige kurzfristige Verbindlichkeiten,
    d. passive Rechnungsabgrenzungen;
  2. langfristiges Fremdkapital:
    a. langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten,
    b. übrige langfristige Verbindlichkeiten,
    c. Rückstellungen sowie vom Gesetz vorgesehene ähnliche
    Positionen;
  3. Eigenkapital:
    a. Grund-, Gesellschafter- oder Stiftungskapital, gegebenenfalls gesondert nach Beteiligungskategorien,
    b. gesetzliche Kapitalreserve,
    c. gesetzliche Gewinnreserve,
    d. freiwillige Gewinnreserven oder kumulierte Verluste als
    Minusposten,
    e. eigene Kapitalanteile als Minusposten;

In einigen Ländern und Branchen können spezifische Anforderungen an die Gliederung der Bilanz bestehen. Darüber hinaus kann es in der Praxis noch weitere Positionen geben, die je nach Art des Unternehmens oder der Rechnungslegungsstandards variieren können.

Die Bilanz zeigt das Gleichgewicht zwischen den Vermögenswerten und den Finanzierungsquellen eines Unternehmens. Die Summe der  Passiva ( Eigenkapital und Fremdkapital) muss daher immer der Summe der Aktiva entsprechen.

Erfolgsrechnung (Gewinn & Verlustrechnung)

Eine Erfolgsrechnung, auch als Gewinn- und Verlustrechnung oder Income Statement bezeichnet, ist eine finanzielle Darstellung der Erträge, Kosten und des Gewinns oder Verlusts eines Unternehmens für einen bestimmten Zeitraum. Sie dient dazu, die finanzielle Leistung eines Unternehmens zu analysieren.

Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt die jährlichen Erträge und Kosten eines Unternehmens auf und ermittelt den Gewinn oder Verlust, indem die Erträge von den Kosten abgezogen werden. Dabei werden verschiedene Kategorien von Einnahmen und Ausgaben berücksichtigt.

Typischerweise umfasst eine Gewinn- und Verlustrechnung folgende Positionen:

  • Umsatzerlöse: Die Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen.
  • Material-, Handelswaren-, Drittleistungskosten: Die direkten Kosten, die mit der Herstellung oder Erbringung der verkauften Produkte oder Dienstleistungen verbunden sind.
  • Personalkosten: Die Kosten des Betriebspersonals.
  • Übriger betrieblicher Aufwand: Die Kosten, die im Zusammenhang mit dem laufenden Betrieb des Unternehmens entstehen
  • Abschreibungen: Abschreibungen auf das Anlagevermögen
  • Betriebsfremder Aufwand und betriebsfremder Ertrag
  • Ausserordentliche Aufwendungen und Erträge: Einnahmen und Ausgaben mit denen nicht gerechnet werden konnte wie beispielsweise Schadenfälle.
  • Finanzaufwände und Finanzerträge: Beispielsweise Zinsen für ein Darlehen oder Bankguthaben.
  • Steuern: Die Steuerlast des Unternehmens, wie zum Beispiel Gewerbesteuer.

Am Ende der Gewinn- und Verlustrechnung steht entweder ein Gewinn oder ein Verlust, der die finanzielle Leistung des Unternehmens für den betrachteten Zeitraum widerspiegelt. Um eine Gewinn- und Verlustrechnung zu erstellen, benötigst du die Planerträge und Aufwendungen auf die wir vorhergehend eingegangen sind.

Weitere Informationen zur Gliederung der Gewinn und Verlustrechnung finden sich in den entsprechenden Gesetzen der Länder, die du im Internet finden kannst.

  • Deutschland – Handelsgesetzbuch (HGB)
  • Schweiz – Obligationenrecht (OG)
  • Österreich – Unternehmensgesetzbuch (UGB)

Liquiditäts- und Cashflowplanung

Die Liquiditäts- und Cashflowplanung ermöglicht die Prognose der finanziellen Mittel, um sicherzustellen, dass ein Unternehmen jederzeit über genügend liquide Mittel verfügt, um seinen laufenden Verpflichtungen nachkommen zu können. Sie wird auf Monatsbasis erstellt, weshalb darauf zu achten ist, das alle Zahlungsströme auf Monatsbasis erfasst werden.

Stelle die monatlichen Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Wichtig ist das du alle vermögenswirksamen Transaktionen berücksichtigst. Daher auch Mehrwertsteuerzahlungen, Vorsteuereinnahmen, Tilgungszahlungen, Mehrwertsteuerrückerstattungen und private Entnahmen. Abschreibungen werden in der Liquiditätsplanung nicht erfasst, da diese nicht vermögenswirksam sind. Du musst auch Mittelzuflüsse durch Eigenkapitaleinlagen und Darlehen berücksichtigen.

Das monatliche Ergebnis der Liquiditätsplanung ist der Cashflow. Dieser wird zur bestehenden Liquidität des Vormonates addiert. So erhältst du die Liquidität des aktuellen Monats. Die Liquiditätsplanung solltest du mindestens auf 36 Monate berechnen.

Mehrwertsteuer

Bei allen Zahlungsvorgängen die du in deiner Finanzplanung erfasst, musst du unbedingt die Mehrwertsteuer miterfassen, damit du diese bei der Liquiditäts- und Cashflowplanung entsprechend ausweisen kannst.

Im Einzelnen sind das die jeweiligen Zahlungen und Einnahmen von Mehrwertsteuer, wenn du eine Rechnung bezahlst oder eine Zahlung erhältst. Am Ende eines Quartals musst du mit der Finanzverwaltung über die Mehrwertsteuer abrechnen. Wenn du mehr Vorsteuer bezahlt hast als Mehrwertsteuer eingenommen hast, erhältst du von der Finanzverwaltung einen Ausgleich. In der Regel übersteigt die eingenommene Mehrwertsteuer die Vorsteuer, sodass du den Überschuss an die Finanzverwaltung abführen musst. Diesen Vorgang kannst du quartalsweise kalkulieren.

Vergiss nicht am Jahresende, etwaige Guthaben oder Verbindlichkeiten gegenüber der Finanzverwaltung, in der Bilanz auszuweisen.

Finanzplanung professionell erstellen lassen

Selbst wenn du ein betriebswirtschaftliches Studium hast, ist es schwer eine korrekte Finanzplanung aufzustellen, da dir hierfür die notwendigen Tools fehlen. Exceltabellen, Vorlagen und Finanzplantools aus dem Internet sind meist nur oberflächlich und nicht geeignet um eine saubere Finanzplanung, wie Sie Banken und Investoren fordern aufzustellen.

Wir bieten die professionelle Finanzplanerstellung ab CHF 470 an. Dafür erhältst du bereits eine Bilanz, Erfolgsrechnung, Liquiditäts- und Cashflowplanung für 3 Jahre.

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